Schmelzwasser
Roman
Im Frühjahr 1947 hüpft die Buchhändlerin Emilie Reber von einem Linienschiff auf den Landungssteg einer Kleinstadt am Bodensee. Zurückgekehrt aus der Résistance, eröffnet sie mit französischer Hilfe eine Leihbuchhandlung und macht sich daran, die gesellschaftlichen Verkrustungen der Nachkriegszeit mit Literatur aufzubrechen. Kein leichtes Unterfangen, wollen doch die Kleinstädter Ruhe, Vergessen und schon gar nicht, dass jemand in ihren Wunden wühlt. Vorerst legt sich Emilie Reber alleine mit dem Städtchen und den Altnazis an, bis sie zwei Freundinnen und Mitstreiterinnen findet. Gemeinsam mit einem Kunden der Buchhandlung stemmen sich die drei Frauen dem eisigen Schweigen der Kleinstädter mit Literatur, Mode und Musik entgegen. Mit Mut, Beharrlichkeit und Lebenshunger behaupten sie gegen alle Widerstände ihr eigenes Leben.
«Schmelzwasser», Braumüller Verlag, Wien
Hardcover, 336 Seiten,
ISBN 978-3-99200-330-3
DER KUBANISCHE KÄSER
Roman
In einer bitterkalten Winternacht 1620, treiben Liebeskummer und Branntwein den jungen Toggeburger Noldi Abderhalden in die Fänge eines Anwerbers der Spanischen Armee. Als Reisläufer für die katholische Sache lernt der Sechzehnjährige das raue Soldatenleben kennen. In der Schlacht von Tirano rettet er seinen Heereskommandanten Gómez Suárez de Figueroa, den Duque de Feria, vor einer protestantischen Kanonenkugel. Als Kriegsheld an den Spanischen Hof beordert, entgeht als Opfer einer Intrige nur knapp der Spanischen Inquisition und wird nach Kuba verbannt, wo er eine Horde Rindviecher zu beaufsichtigen hat und Käse machen möchte.
Patrick Tschan lässt einen geradlinigen Toggenburger quer durch die Wirren des Dreissigjährigen Kriegs marschieren und bitterem Ernst mit heiliger Einfalt die Stirn bieten.
DER KUBANISCHE KÄSER
Zytglogge Verlag Basel
Das wunderbarliche Leben und Lieben des Noldi Abderhalden
Hardcover, 185 Seiten, ISBN 978-3-7296-5005-3
«Was für ein erzählerischer Höllenritt, was für ein Lesespass! Patrick Tschan hat sich nach ‹Polarrot› selbst übertroffen.»
Alex Capus
Eine Reise später
Roman
„Schmied, wir sind heute mit Koffern unterwegs …“
„… Rollkoffern …“
„… von mir aus: Rollkoffern, wir speisen in guten Restaurants und übernachten in Hotels, die wir erst buchen, wenn wir das Zimmer gesehen und die Matratze geprüft haben …“
„… du, du prüfst die Betten …“
„… wir übernachten in Hotels mit hohem Komfort, damit wir unsere kleinen Blessuren des Lebens in einer gewissen Intimität pflegen können, also kurz und gut, lass uns ein Auto mieten.“
„Wie?“ Schmied griff nach einem Galet.
„Lass uns ein Auto mieten!“
„Aber, wir wollten … wir wollten doch alles genau gleich machen wie vor dreißig Jahren. Bahn, Bus, Autostopp!“
„Autostopp? Spinnst du oder denkst du im Ernst, dass jemand zwei Fünfzigjährige mitnehmen würde, die mit Rollkoffern am Straßenrand stehen und den Daumen raushalten?“
«Eine Reise später», Braumüller Verlag, Wien
Hardcover, 200 Seiten,
ISBN 978-3-99200-141-5